Reger Besuch an der „Fähr“

3 Fähraktionstag der Kühkopf-Fähre

„Erbarmen, die Hessen kommen!“ Den Titel der Rodgau Monotones von 1984 hatte am ersten Juliwochenende tatsächlich niemand im Ohr. Im Gegenteil, der „Verein zur Verbindung der Kulturlandschaften Altrhein und Insel Kühkopf e.V.“, kurz Förderverein Kühkopf-Fähre, juchzte vor Freude, dass die Hessen so zahlreich über den Rhein übersetzten.

Anlässlich des 1250 jährigen Jubiläums der Gemeinde Gimbsheim übernahm der Touristikverein der VG Eich die Finanzierung des Aktionstages.

Denn in der langen Geschichte gehörten Gebiete des südwestlichen Teils der Insel Kühkopf vor der Rheinbegradigung zu Gimbsheim. Bis in die 1960er Jahre unterhielt die Gemeinde sogar einen eigenen Fährbetrieb, um die Bearbeitung der landwirtschaftlichen Flächen zu gewährleisten. Deshalb wollte der Touristikverein auch Besucher aus Hessen zum Orts-und Straßenfest anlässlich der 1250-Jahrfeierlichkeiten am ersten Juliwochenende nach Gimbsheim einladen.  Die Rechnung ging auf.

Trotz des unbeständigen Wetters warteten bereits zur ersten Fahrt um 11 Uhr vormittags zirka 40 Radfahrer an der Anlegestelle auf dem Kühkopf bis die Fähre übersetzte. Mit der Kamera dabei war Guntersblums Bürgermeisterin Claudia Bläsius-Wirth und interviewte die Radfahrer. „Herzlich willkommen in Rheinhessen. Was ist Ihr Ziel?“

Wir wollen nach Gimbsheim zum Ortsjubiläum oder wir wollen zum Hoffest nach Guntersblum waren die häufigsten Antworten.

Derweil informierte der Touristikverein der VG Eich im Infostand auf der hessischen Seite über das Gimbsheimer Jubiläumsprogramm. Außerdem gab es noch viele weitere Informationen zu den touristischen Angeboten in Rheinhessen sowie eine Radkarte, damit sich auch niemand verfahren konnte. Am Guntersblumer Fähranleger konnten sich die Gäste am Infostand des Fördervereins Kühkopf-Fähre und der VG Rhein- Selz in die Mitglieder- und Unterstützerliste eintragen, aber auch Veranstaltungshinweise erhalten oder beim Weinstand Zimmer ein Gläschen Rheinhessenwein genießen.

Am Ende des Tages querten rund 280 Fährgäste den Rhein. Achtzig Prozent davon setzten von der hessischen zur rheinhessischen Seite über und besuchten die 1250-Jahrfeier  in Gimbsheim. Andere unternahmen kleine Radtouren rund um Gimbsheim, Guntersblum bis Ludwigshöhe oder genossen einfach die Wege am Rhein entlang, um dann irgendwann am Tag wieder zurück auf die hessische Seite überzusetzen. 2018 soll die Fähre zwischen Guntersblum und Kühkopf in Dauerbetrieb gehen. Derzeit läuft die  Ausschreibung zum Bau der Fähre. Die Fertigstellung wird voraussichtlich rund 22 Wochen dauern. Die Fähre soll den Guntersblumer Rheinanleger permanent mit dem Naturschutzgebiet Kühkopf auf der hessischen Flussseite verbinden. Läuft alles wie geplant, wäre es die erste Personenfähre mit Elektroantrieb, die dauerhaft auf dem Rhein verkehrt.