Lössböden

Infopunkt Lössböden/-wände

Die Böden weiter Teile Rheinhessens bestehen aus Löss. Dieser wurde in der letzten Eiszeit (bis zu 2,6 Millionen Jahre zurück) vom Wind aus dem Oberrheingebiet zu uns getragen und überall in Rheinhessen zum Teil bis zu 40 m hoch abgelagert. Der Ort Guntersblum steht auf einem abgeschwemmten Lössuntergrund.

Löss ist ein Sediment- / Schluffgestein und besteht aus Millimeter kleinen Körnchen, meist achteckiger Form und mit einem hohem Kalkanteil. Deshalb bleiben diese Körnchen in den Lösswänden meterhoch stabil übereinanderstehen. Zudem ist Löss schon seit Römerzeiten der ideale Boden für den Anbau von Weinreben.

Die Löss-Hohlwege entstanden durch menschliche Nutzung: durch das ständige Befahren derselben Wege mit Fahrzeugen in die Weinberge und zu den Äckern, wurde der Löss gelöst und ist zu Staub zerfallen. Bei Starkregen und starken Winden wurde diese lose Erde davongeschwemmt oder davongetragen, so dass sich die Wege dabei immer tiefer eingeschnitten haben. Dadurch entstanden über die Jahrhunderte die Hohlwege.

In den 1920er und 1940er Jahren wurden die meisten Hohlwege gepflastert, da es immer wieder zu Unfällen mit dem schweren Ladefässer-Karren in den steilen „Einbahn-Wegen“ kam oder die Wege wetterbedingt unpassierbar waren. Heute sind die Löss-Hohlwege für die großen Maschinen der Landwirtschaft und des Weinbaus meist nicht mehr geeignet. Im Rahmen der Flurbereinigungsmaßnahmen sind in der Guntersblumer Gemarkung an deren Stelle viele befestigte breitere Wirtschaftswege angelegt worden.

Die Lösswände und -Hohlwege sind wertvolle Lebensräume für viele Pflanzen und Tiere, da sie spezielle Bedingungen wie Schatten, Vollsonne, Feuchtigkeit, Trockenheit, Winde, Windstille bieten – Willkommen in der Lebensgemeinschaft Hohlweg.

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